
Ausbildungsbörse 2025 – Der Chancentermin
Erlangen/Herzogenaurach | Ein echter Pflichttermin war die Ausbildungsbörse des Landkreises Erlangen-Höchstadt in Herzogenaurach nicht. Es ist ein Chancentermin, um nach der Schule auf dem Weg zum Traumberuf die richtige Wahl zu treffen. Einmal mehr trifft die Traditionsveranstaltung mitten in der historischen Innenstadt den Nagel auf den Kopf. „Die Veranstaltung war gut besucht“, resümiert Wolfgang Mevenkamp, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Erlangen, Hersbruck und Lauf. „Eltern nutzten mit ihren Kindern die gute Gelegenheit, sich direkt von der Vielfalt ein Bild zu machen.“
Damit punktet das Konzept einmal mehr. Anders als bei mancher Ausbildungsmesse haben Schüler keinen schulfreien Ausflugstermin, bei dem die freie Zeit das Infoangebot aussticht. Punkte. Wolfgang Mevenkamp beobachtete ein durchgehend reges Interesse an den Ständen. Die Kreishandwerkerschaft Erlangen, Hersbruck und Lauf stand gemeinsam mit der Handwerkskammer für Mittelfranken für alle Fragen bereit.
Praxisinfos aus erster Hand
An den Ständen der Innungen berichteten Handwerker und Azubis über Berufsbilder, Einsatzgebiete und den Arbeitsalltag. Am Stand der Innung Sanitär – Heizung – Klima konnte man sein praktisches Geschick testen und Rohre verformen. Aber auch bei den Innungen Bau, Maler und Lackierer, Kfz oder auch Bäcker herrschte reger Betrieb. Auch einzelne Handwerksbetriebe machten den Schülern Lust auf eine Berufslaufbahn, bei denen mit Händen und Köpfchen gearbeitet wird.
Ausbildungsbörse ist auch Praktikumsbörse
Ein unterschriebener Ausbildungsvertrag ist bei der Ausbildungsbörse eher die Ausnahme. „Wir zeigen alljährlich auch hier die Vielfalt der Ausbildungsberufe.“ In erster Line geht es aber darum, neugierig und Lust zu machen, Betriebe von innen kennenzulernen. „Aus den vielen Gesprächen ergeben sich im Nachhinein Praktika“, weiß Wolfgang Mevenkamp aus Erfahrung. So kann man sich und seine Neigungen im Betriebsalltag austesten und mit einem Beruf vertraut machen.
Gute Berufsperspektiven
„Die Ausbildungsbereitschaft der Handwerksbetriebe um die Ecke ist groß“, unterstreicht Wolfgang Mevenkamp. Auch die konjunkturelle Flaute ändert nichts daran, dass Fachkräfte von morgen gefragt sind. Mit Berufserfahrung und der Motivation, sich weiter zu qualifizieren, finden sich in vielen Firmen interessante Wege, die Karriereleiter weiter hoch zu klettern. Außerdem kommen größere Entlassungswellen, wie sie manch ein Industriebetrieb bei konjunkturellen Flauten praktiziert, kommen im Handwerk praktisch nicht vor. „Die Betriebe sind ein sicherer Arbeitgeber mit Perspektive.“ Der Mangel an Facharbeitern mit technischer Ausbildung ist riesengroß. Die allgegenwärtige Künstliche Intelligenz (KI) wird zwar in Zukunft auch manchen Arbeitsplatz verändern. „Aber die KI wird keine Arbeitsplätze ersetzen, Handarbeit lässt sich die wegrationalisieren“, ist sich Wolfgang Mevenkamp sicher. „Es wird in absehbarer Zukunft keinen Friseurroboter geben.“
Nichtstun ist keine Alternative
Für Schüler, die sich angesichts der großen Berufsauswahl im Handwerk nicht entscheiden können, ist Nichtstun und auf dem Sofa abwarten keine Alternative. Stattdessen helfen Praktika, sich praxisnah auszuprobieren. Noch mehr Sorgen macht sich Wolfgang Mevenkamp angesichts der steigenden Zahl an Schülern, die die Schule ohne Abschluss verlassen. „Es ist leider völlig klar: ohne Schulabschluss und Ausbildung ist man am häufigsten von Arbeitslosigkeit betroffen.“
Quelle: KHS | Kreishandwerkerschaft Erlangen-Hersbruck-Lauf
Video/Bilder: KHS Erlangen
Text: Kauri Spirit