21 November 2023

KHS-Highlight: Meisterfeier

Holzbau nach wie vor in den Startlöchern

KHS-Highlight: Meisterfeier 


Erlangen 21.11.2023 | Für die Kreishandwerkerschaft Erlangen, Erlangen-Höchstadt, Lauf und Hersbruck ist die alljährliche Meisterfeier das große Highlight im Jahreskalender. Im feierlichen Rahmen und mit Ehrengästen wurden die jungen Handwerks-Meister besonders gewürdigt. „Es geht um die Wertschätzung ihrer Leistung“, betont Wolfgang Mevenkamp, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. „Sie stehen für die Zukunft im Handwerk und bringen immer viele neue Ideen und frischen Wind mit.“ Es gibt noch einen weiteren Grund: „Sie sind die Vorbilder für eine Karriere mit Lehre.“


Die rund 35 neuen Jungmeister in diesem Jahr stammen aus den Gewerken Elektroniker, Friseur, Installateur und Heizungsbauer, Kälteanlagenbauer, Kfz-Techniker, Maler und Lackierer und Schreiner. Die Berufsbilder sind allerdings längst keine Männerdomäne mehr, wie z. B. die Jungmeisterin des Maler- und Lackierhandwerks demonstrierte. Der Meisterbrief steht für Innovation, Qualität und genauso für Tradition. Daher hebt Wolfgang Mevenkamp zurecht hervor: „Der Meister ist die Championsleague der dualen Ausbildung.“ Wissen und Erfahrung gehen seit Generationen an Jüngere weiter und sind somit ein zentraler Baustein der dualen Ausbildung in Betrieb und Berufsschule. Dieses bewährte Ausbildungssystem hat weltweit einen hervorragenden Ruf. Viele Staaten rund um den Globus beneiden Deutschland darum.

Berufswettbewerb – Könner mit Lehre

Die vorbildliche theoretische und praktische Ausbildung ist die Grundlage für den späteren Meisterbrief. Aber schon ein Top-Ausbildungsabschluss qualifiziert für die Berufswettbewerbe, die zunächst auf mittelfränkischer Ebene, dann auf Landesebene und schließlich auf Bundesebene, dem Wettbewerb German Craft Skills, stattfinden. Von da aus geht es dann um den europäischen und dann schließlich um den Weltmeister-Titel.

In diesem Jahr gab es wieder einige männliche und weibliche Gesellen, die ebenfalls gewürdigt wurden. So ist etwa Pascal Hofmann aus Ottensoos Bayerns bester Fahrzeuglackierer. Beim Bundesentscheid in Erfurt belegte Friseurin Annalena Hähnlein aus Schnaittach, tätig im Salon Zeitlos beim stv. Obermeister Marco Stauber in Röthenbach, einen stattlichen 3. Platz. Die Fliesen-Platten-Mosaiklegerin Miriam Zeller aus Hiltpoltstein belegte in ihrer Zunft den 3. Platz auf Bundesebene. Alle jungen Sieger erhielten von der Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach jeweils einen Gutschein über 250 Euro. Sparkassenvorstand Walter Paulus-Rohmer lässt es sich nicht nehmen, die finanzielle Anerkennung allen Kammersiegern persönlich zu überreichen. „Wir wollen den Nachwuchs fördern“, begründet er das Engagement seines Hauses.

Mit Meisterbrief zum eigenen – "grünen" Betrieb

Grundsätzlich steht den Jungmeistern auch der Weg hin zu einem eigenen Betrieb offen. Sie können sich mit dem Meisterbrief eine eigene Firma übernehmen oder auch einen Branchenbetrieb etwa als Nachfolger übernehmen. Dabei zeichnet sich schon seit Jahren ein Trend hin zu den “grünen” Berufen ab. Das sind die Gewerke, die sich vor Ort darum kümmern, dass Häuser gedämmt, Heizung und Kühlung energetisch top sind oder Solaranlage oder Wärmepumpe wie am Schnürchen laufen. In diesen Bereichen der Energiespar-Gewerke zeichnet sich auch aktuell ein großes Interesse bei den neuen Azubis ab.

Macher für Energiewende gefragt

„Hier haben Gesellen und Meister die Gewissheit, dass ihr Knowhow und ihr Können auch langfristig gut gefragt ist“, bestärkt Markus Protze (Kreishandwerksmeister KHS-Vorstand) die Entscheidungen der neuen Azubis. Auch Thomas Pirner, Präsident der Handwerkskammer für Mittelfranken hebt einmal mehr hervor: „Keine Energiewende ohne Hände.“ Es bleibt ein frommer Wunsch, wenn keiner konkret die Klimaziele umsetzen kann. „Dafür“, so Thomas Pirner weiter, „brauchen wir Macher, die das auch wirklich können.“

Quelle: KHS | Kreishandwerkerschaft Erlangen-Hersbruck-Lauf

Video/Bilder: Erich Malter

Text: Kauri Spirit